Lena muss bis Herbst pausieren

19.05.2023

Die Blockerin des österreichischen Top-Duos fällt mehrere Monate aus und verpasst damit unter anderem die Europameisterschaft im August in Wien. Der folgenschwere Achillessehnenriss von Lena Plesiutschnig beim Halbfinale der Austrian Masters am Sonntag in Neusiedl am See hat ganz Sport-Österreich geschockt. Die Blockerin des österreichischen Top-Duos fällt mehrere Monate aus und verpasst damit unter anderem die Europameisterschaft im August in Wien. Die Olympischen Spiele will sie aber keinesfalls abschreiben.

Lena Plesiutschnig (c) Gert Nepel

Keine Heim-EM für Lena

„Berauschend geht es mir natürlich nicht, aber den Umständen entsprechend passt es schon“, gibt Plesiutschnig aus dem Krankenbett preis.  „Ich bin einfach nur dankbar, dass alles so schnell gegangen ist und ich so gut versorgt wurde. Mein Umfeld hat mich super aufgefangen und sich um mich gekümmert“, erzählt die mehrfache Staatsmeisterin.

Plesiutschnig, die mit Partnerin Katharina Schützenhöfer gerade in der Olympia-Qualifikation durchstarten wollte, richtet den Blick aber schon wieder nach vorne: „Wir legen uns gerade den idealen Reha-Plan zurecht, genau lässt sich die Zeit bis zur Heilung aber noch nicht abschätzen.“ Der Gips bleibt mindestens vier Wochen am Bein der 29-Jährigen, danach beginnt der mühsame Aufbauprozess, der im Idealfall bereits in diesem Jahr zum nächsten gemeinsamen Auftritt des ÖVV-Duos führt. „Es ist wichtig, sich Ziele zu setzen. Eines davon ist, dass ich mit Kathi im November wieder Turniere spiele“, zeigt sich Plesiutschnig kämpferisch.

Besonders bitter: Die Heim-Europameisterschaft und damit die Rückkehr auf die Wiener Donauinsel im August ist ganz klar ein Ding der Unmöglichkeit. Aber das nächste große Ziel, die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, will Plesiutschnig nicht abschreiben: „. Der Olympia-Traum ist auf keinen Fall geplatzt. Deswegen legen wir alles darauf aus, heuer wieder gemeinsam am Sand zu stehen.“

Das kongeniale Duo Schützenhöfer/Plesiutschnig will Österreich also definitiv gemeinsam in Frankreich vertreten. Deswegen soll es für Kathi Schützenhöfer bis zur Genesung ihrer Teamkollegin nicht an Spielpraxis fehlen.

Katharina Schützenhöfer und Franziska Friedl (C) Katharina Schützenhöfer
Interims-Duo

Franziska Friedl springt ein

Katharina Schützenhöfer wird die kommenden Turniere mit der 25-jährigen Franziska Friedl bestreiten. Das Interims-Duo setzt sich für die kommenden Monate dabei durchaus große Ziele. Das neu formierte Team wird erstmals Ende Mai in Hamburg (GER) aufschlagen.

„Ich habe mich nicht zwischen irgendwem entscheiden müssen. Für mich war von Anfang an klar, dass ich mit Franzi spielen werde“, verkündet Schützenhöfer, die auf Grund der mindestens sechsmonatigen Zwangspause von Lena Plesiutschnig mit Franziska Friedl eine neue Blockerin gefunden hat. „Ich finde, sie hat sich in den letzten Jahren mega weiterentwickelt und jetzt ein Niveau erreicht, wo es international auf jeden Fall Sinn macht, mit ihr zu spielen.“, ergänzt sie.

Katharina Schützenhöfer hatte mit Partnerin Lena Plesiutschnig bereits die Marschroute Richtung Olympia geplant, nun muss sich die mehrfache Staatsmeisterin vorübergehend neue Ziele setzen: „Es ist schwer zu sagen, was ich gemeinsam mit Franzi erreichen will, aber es ist erstmal wichtig, dass ich im Spielrhythmus bleibe. Mein Ziel ist es sicher auch, dass ich meinen Staatsmeistertitel verteidigen kann. Das wird nicht leicht ohne Lena, aber ich traue es uns trotzdem zu.“

„Wollen bei Futures Medaillen gewinnen“

Die ersten Trainingseinheiten hat das Interimsduo bereits erfolgreich absolviert. Das Zwischenfazit Schützenhöfers fällt dabei durchwegs positiv aus: „Franzi bringt sehr viel mit was Angabe und Zuspiel betrifft, sie hat ein super Spielverständnis und spielt sehr intelligent. Obwohl sie etwas jünger ist als ich, ist unsere Kommunikation auf Augenhöhe und ich schätze unser gegenseitiges Feedback.“

Schützenhöfer/Friedl, die auch privat gut befreundet sind, wollen zunächst bei Future-Turnieren aufschlagen, um sich in Form für die Heim-Europameisterschaft in Wien zu spielen: „Wir werden schauen, dass wir jetzt am Anfang Selbstvertrauen tanken, damit wir dann bei der Europameisterschaft kompetitiv auftreten können. Trotzdem wollen wir auch bei den Futures Medaillen gewinnen und später bei Challenger in den Hauptbewerb kommen“, gibt die erfahrene Spielerin des 1. Badener Beachbolleyball Vereins die Richtung vor.

„Froh, dass Franzi ihre Pläne über Bord geworfen hat“

Franziska Friedl ist zweifache Medaillengewinnerin auf der World Tour. Zuletzt schlug sie gemeinsam mit Katharina Holzer auf. Für Schützenhöfer ist die Wienerin damit die ideale Partnerin: „Ich glaube sie ist die Richtige für diese Saison. Ich bin froh, dass sie ihre Pläne so über Bord geworfen hat, um diese Herausforderung anzunehmen.“

Erstmals wettkampfmäßig zusammen den Sand betreten werden die beiden beim Queen of the Court in Hamburg, das von 25. bis 28. Mai stattfindet.

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